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Donnerstag, 29. August 2013

SZ-Online: Der Oberlausitz fehlen Pfleger, Bäcker und Friseure


Donnerstag, 29. August 2013
GöRLITZ NACHRICHTEN
Der Oberlausitz fehlen Pfleger, Bäcker und Friseure

Von Tilo Berger

Das gab es zuletzt von Oktober bis Dezember 1990, und jetzt wieder von Juni bis August 2013: Drei Monate hintereinander blieb die Zahl der Arbeitslosen in der Oberlausitz unter 30000. Zwar verabschiedet sich der laufende Monat mit einem leichten Anstieg. Doch den Hauptgrund dafür sieht die Bautzener Arbeitsagenturchefin Shirin Khabiri-Bohr darin, dass sich mehr als 300 junge Leute nach ihrer Ausbildung bis zum Start ins Berufsleben vorübergehend arbeitslos gemeldet haben. Außerdem beendeten im August etwa 1600 Oberlausitzer eine Aus- und Weiterbildung oder eine Maßnahme auf dem zweiten Arbeitsmarkt.

Insgesamt waren in diesem Monat in den Landkreisen Bautzen und Görlitz 29968 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren zwar 415 mehr als im Juli, aber 1690 weniger als vor einem Jahr. Die Agentur-Geschäftsstelle Görlitz berichtete aktuell von 4815 Arbeitslosen – 62 mehr als im Juli, 428 weniger als vor zwölf Monaten.

Die Chancen, nach der Meldung bei der Agentur schnell eine neue Stelle zu bekommen, stehen gut. Firmen und Behörden aus der gesamten Oberlausitz meldeten der Bautzener Agentur im August 816 offene Stellen, 41 mehr als im Juli und 20 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitsvermittler können somit auf insgesamt 1966 sozialversicherungspflichtige Stellen zurückgreifen. Die meisten freien Jobs meldete einmal mehr die Zeitarbeitsbranche (274), gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe (97) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (80). Im Baugewerbe bestand ein Bedarf an 78 neuen Mitarbeitern, meist befristet bis zum Wintereinbruch. Der Handel meldete 72 offene Stellen.

In einigen Branchen haben die Vermittler inzwischen große Schwierigkeiten, freie Jobs zu besetzen. Agenturchefin Shirin Khabiri-Bohr nannte gestern vor der Presse einige Beispiele: „Gesucht werden dringend Pfleger, Mitarbeiter für Hotels und Gaststätten, Physiotherapeuten, Bäcker und Friseure."

102 Frauen und Männer tauschten im August ihre Arbeitslosigkeit gegen eine neue Stelle in Verkaufsberufen ein. Aber: Gleichzeitig meldeten sich auch 99 Verkäuferinnen oder Verkäufer neu arbeitslos. Bleibt unterm Strich ein Saldo von drei neuen Jobs. Ein Grund dafür könnte in einer weit verbreiteten Praxis von Händlern liegen. Sie stellen für ihre Geschäfte Mitarbeiter befristet für ein Jahr ein. Unter bestimmten Voraussetzungen bekommen sie dafür Zuschüsse von der Arbeitsagentur. Kurz vor Ablauf des Jahres erhalten die Mitarbeiter die Kündigung, und der Händler stellt neue Leute ein. Ein ähnliches Patt verzeichnet der Metallbereich: Hier gab es im August 87 Neueinstellungen, gleichzeitig meldeten sich 76 Personen neu arbeitslos.

Knapp 6600 Oberlausitzer nahmen im August an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teil. Dazu zählt die Agentur unter anderem Weiterbildungen und die Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten. Hinzu kamen rund 950 Personen in betrieblichen Praktika. Sie gelten nicht als arbeitslos. Die Summe der offiziell registrierten Arbeitslosen, der Teilnehmer an Weiterbildungen und Ähnlichem sowie Praktika ergibt die Unterbeschäftigung. Diese lag im August bei 38744 Frauen und Männern.

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